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| | | Etwa 200 Falkner folgten der Einladung von Prof. Dr. Thomas Richter, dem DFO-Vorsitzenden, ins Barockschloß nach Machern - darunter Teilnehmer aus den USA, Japan, England, Dänemark, Holland, Belgien und Österreich. Mit insgesamt 47 Beizvögeln, 14 Wanderfalken, 24 Habichten, 7 Steinadlern, 3 Rotschwanzbussarden und 3 Harris hawks, wurden an den drei Jagdtagen (Donnerstag bis Samstag) 36 Stück Wild gebeizt, darunter ein Reh, 5 Hasen, 13 Kaninchen, 14 Fasane und 3 Rabenkrähen. Die bekanntermaßen geringen Niederwildbesätze um Leipzig ließen eine größere Strecke nicht zu. | | | | | | Vier Falknergenerationen im Gespräch: Klaus Leix, Dr. Otto Witt, Wilfried Verst und Walter Bednarek (v.l.n.r.). Rechts: Antje-Kathrin Bednarek und Krähenfalkner Jürgen Schuster. | | Neben dem gemeinsamen Beizen und dem einfachen Beisammensein dient die DFO-Tagung traditionsgemäß auch der Information und Weiterbildung. Am Mittwochabend, dem Anreisetag, informierte DFO-Zuchtwart Dr. Rainer Hussong über anstehende gesetzliche Neuerungen bei der Greifvogelkennzeichnung und die Einführung der DFO-Zuchtdatenbank. Am Eröffnungsabend am Donnerstag sprach zuerst Ministerialrat Dr. Lammel, der Leiter des Jagdreferats im Landswirtschaftsministerium, und später DJV-Präsident Baron von Heereman zu den Tagungsteilnehmern. Dr. Lammel nannte die Falkner ein Bindeglied zwischen Naturschützern und Jägern und forderte den DFO auf, noch stärker als bisher die Erfolge der Wanderfalken-Auswilderung und anderer Naturschutzprojekte des DFO in der Öffentlichkeit darzustellen. Baron Heereman legte die aktuelle jagdpolitische Situation dar, die, ob der zahlreichen Angriffe auf die Grundfesten der Jagd in Deutschland aus Politik, Natur- und Tierschutz, unbedingtes Miteinander der Jagdverbände (auch der drei Falknerverbände!) erfordere. Einen sehr interessanten Vortrag über "Populationsbiologische Untersuchungen am Wildkaninchen" hielt zum Abschluß des Donnerstags Prof. Dr. von Holst von der Universität Bayreuth.
Am Freitagabend stand die Mitgliederversammlung auf dem Programm. Der für 200 Personen ausgelegte Tagungsraum reichte gerade aus, um allen angereisten Mitgliedern Platz zu geben. Nach einem umfangreichen Bericht des Vorstandes, der insbesondere die bevorstehenden gesetzlichen Neuerungen beleuchtete und erklärte, wurde Hans-Albrecht Hewicker zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden des DFO wiedergewählt. Zu Ehrenmitgliedern des DFO wurden ernannt: Hans Funk, Dr. Alfred Beckers und Klaus Müller. Nach dem Schließen der offiziellen Versammlung wurde als ordensgeschichtliches Dokument ein halbstündiger Film über die DFO-Tagung 1957 in Schwarzenbek vorgeführt. | | | | | | Zwei gestandene Adlermänner: Christian Erhard und Oliver Peipe (links). Heiner Steffens, DFO-Schatzmeister, mit seinem Rotschwanzbussard (rechts). | | Den Abschluß der Tagung bildete eine Hubertusmesse am Sonntagmorgen. Alles in allem können Orden und Teilnehmer zufrieden auf die Tagung zurückblicken. Die Entscheidung der Ordensleitung, die Tagung, trotz der bekanntertmaßen geringen Niederwildbesätze, in Sachsen, will sagen in den neuen Bundesländern abzuhalten, erwies sich als jagd- und verbandspolitisch richtig. Die Resonanz war durchweg positiv, war es doch lange an der Zeit, die Verbundenheit des Ordens mit seinen stetig mehr werdenden ostdeutschen Mitglieder zu zeigen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß sich im Vorfeld der Ordenstagung mit dem LV Brandenburg (Vorsitzender Oliver Peipe) ein weiterer eigenständiger DFO-Landesverband in den neuen Bundesländern konstituierte. Lediglich die thüringischen Falkner konnten sich bislang noch nicht zu einem DFO-Landesverband vereinigen.
Die nächste Ordenstagung im Jahr 2002 wird nach mehr als 40 Jahren erstmals wieder im Herzen der Republik, in Hessen stattfinden. | | Datum der Veröffentlichung: 6. Dezember 2000 | | | |
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